Als junger Lehrer begann Manfred Mai zu schreiben. Zuerst nur für sich, um zu verarbeiten, was er in der Schule erlebte. Das half ihm, die schwierigen Anfangsjahre besser zu überstehen. Dann schrieb er zunehmend auch für seine Schülerinnen und Schüler. Dabei wurden Ereignisse aus dem Schulalltag zu Geschichten und Gedichten. Im Jahr 1979 wurden einige davon in dem Beltz & Gelberg-Sammelband „Das achte Weltwunder“ veröffentlicht. Für Mai, der in einem ziemlich bildungsfernen Umfeld aufgewachsen ist, war es zwar nicht das achte Weltwunder, aber als kleines Wunder empfand er es schon, mit Texten in einem Buch vertreten zu sein. Das motivierte ihn zum Weiterschreiben. Und schon ein Jahr später erschien sein erstes eigenes Buch „… und brennt wie Feuer“. Darin erzählte er von einem 16jährigen, der in die rechte Szene abdriftet. Das Buch fand große Beachtung und erhielt viele positive Kritiken. Es folgten weitere Bücher – und 1985 der Schritt vom Lehrer zum Schriftsteller.
Weil seit den Anfängen vor 45 Jahren von seinen Büchern allein im deutschsprachigen Raum mehr als elf Millionen Exemplare verkauft wurden, worüber er sich freut und wofür er dankbar ist, stiftete Manfred Mai anlässlich seines 70. Geburtstags einen Preis für Kinderliteratur. Weil er insbesondere der Leseförderung dienen soll, ist im Preisgeld eine Lesung in einer Schule seiner Heimatgemeinde Winterlingen enthalten. Der Preis wird im Rahmen dieser Lesung verliehen.
Die Jury besteht aus vier Kindern, zwei Deutschlehrerinnen und Manfred Mai.

Im Frühjahr 2025 wurde der Preis zum dritten Mal ausgeschrieben. Eingereicht werden können Bücher, die besonders geeignet sind, bei Kindern zwischen acht und elf Jahren die Lust aufs Lesen zu fördern. Diese Bücher müssen als Originalausgaben in einem deutschen Verlag veröffentlicht worden sein. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert.

