HEILBRONNER STIMME – Wenn Lesen einfach Spaß macht

HEILBRONN Die Somali lieben bunte Spitznamen, aus Klopapierrollen lässt sich wunderbar ein Lautsprecher fürs Handy basteln und Mäuse knabbern Fichtenzapfen Schicht für Schicht ab. All das sind Dinge, die Kinder und Jugendliche aus Sachbüchern lernen können. „Man könnte ja auch alles im Internet nachschauen, aber das Tolle an Büchern ist, dass sie oft über das zweidimensionale Erlebnis heraus gehen“, lobt Theo Kaufmann, Vorsitzender des Vereins für Leseförderung. Am Freitag verlieh der Verein in der AIM die Jugendsachbuchpreise 2017.

Laienjury Buchpreise werden meistens von Erwachsenen vergeben, selbst, wenn es dabei um Kinderliteratur geht. Hier ist das anders. „Wir sind eine Laienjury, absolut real, denn die Kinder sollen gerne zugreifen“, erklärt Kaufmann. Er trifft die Vorauswahl und stellt – in diesem Jahr mehr als 400 – Titel bereit, aus denen sich dann die gut 70 erwachsenen und Kinder-Jurymitglieder aus Baden-Württemberg ihre Favoriten picken. Jedes Tandem liest sich durch acht Bücher, Einzeljuroren durch vier, und stellt das Lieblingsbuch der Gesamtrunde vor. Beim letzten Jurytermin werden dann aus jeder Kategorie fünf nominiert und in einem zweiten Wahlgang die jeweiligen Sieger gewählt.

Die Kategorien sind Sachbuch Plus, Mint, Originaltitel und Lizenztitel. Auch am Freitag stellen Kinder und Erwachsene ihren jeweiligen Favoriten in kurzen Stichworten vor. „Man sieht ziemlich tolle Sinnestäuschungen, wenn man die Sachen reinklebt“, berichten etwa Marvin (10) und Matteo (7) Kühner von „Mein Stickerbuch – Optische Täuschungen“.

1000 Euro Die Sieger bekommen neben der Ehre auch ein Preisgeld von jeweils 1000 Euro. Das beste Sachbuch plus heißt „Der menschliche Körper“ aus dem Prestel Verlag, dessen Preis der Verein für Leseförderung stiftet. Der Mint-Preis geht an „Das Super-Labor“ aus dem Dorling Kindersley Verlag. Den Scheck der Experimenta leitet Verlagssprecherin Natalie Knauer gleich an den Verein weiter. „Es gibt niemanden, der sich mit so viel Liebe für das Sachbuch einsetzt“, begründet sie diesen Schritt. „Wir sind glücklich, dass unsere Bücher so wertgeschätzt werden.“

Über genau diese Wertschätzung freut sich auch Miriam Scholz, Autorin des Siegertitels „Alle Flaggen der Welt“ aus dem Verlag Ars Edition in der Kategorie Originaltitel. „Wenn euch das Lesen so viel Spaß gemacht hat, dann hab ich mein Ziel erreicht.“ Ihren Scheck überreicht Kevin Ferguson, Leiter des Büchercafés in Heilbronn, dem Ort der Jurysitzungen. Der Preis für den besten Lizenztitel spendet GuSchula, der Förderverein des Staatlichen Schulamts Heilbronn, er geht an „Alle Länder dieser Welt“ aus dem Ravensburger Verlag.

HEILBRONNER STIMME

Heilbronn | REGION | Montag, 27. November 2017 – Seite 30 

Von Stefanie Pfäffle


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